Kleine regionale Medien müssen stärker unterstützt werden

20190227_112137-300x225 Die deutsche Medi­en­land­schaft beste­ht nicht nur aus den großen Play­ern, wie ARD, Deutsch­land­funk, Radio PSR oder der Süd­deutschen Zeitung. Son­dern auch aus vie­len kleinen Unternehmen, wie zum Beispiel dem Radio Ober­wiesen­thal. Diese kleine Gesellschaft sendet täglich ab 16 Uhr ein Radio­pro­gramm mit lokalen Nachricht­en und Beiträ­gen aus dem Erzge­birge.

Ende Feb­ru­ar habe ich die Radiomacher*innen vor Ort besucht, um mir ein eigenes Bild über ihre Arbeit sowie ihre Prob­leme anzuhören. Und obwohl es ein kleines Radio mit nur 4 Moderator*innen ist, so hat das Pro­gramm doch eine tech­nis­che Reich­weite von 1,3 Mil­lio­nen Zuhörer*innen und kann bis in die angren­zen­den Land­kreise Zwick­au, Vogt­land und Mit­tel­sach­sen emp­fan­gen wer­den.

Aber im Gegen­satz zu den großen Rund­funkhäusern oder Medien­zen­tren, haben die kleinen Rund­funkpro­gramme immer wieder zu kämpfen. Schon die Entste­hungs­geschichte ist ein Kampf, der über 10 Jahre gedauert hat, bis man alle Hür­den über­wun­den hat und das Radio ab 2001 auf Sendung gehen kon­nte. Und auch der von der Lan­desme­di­en­anstalt aufgezwun­gene Koop­er­a­tionsver­trag mit RSA hat seine Tück­en. Denn dadurch muss Radio Ober­wiesen­thal nicht nur Sende­pläne mit übernehmen, son­dern auch die Wer­be­blöcke von RSA. Die Möglichkeit lokale Wer­bepart­ner von vor Ort ins Boot zu holen, sind dadurch sehr begren­zt.

Auch die immer wieder geforderte Umstel­lung auf DAB+ ist für so ein kleines Radio nur schw­er mach­bar. Schon allein die Anschaf­fung der neuen Tech­nik über­steigt den finanziellen Spiel­raum, ganz zu schweigen davon, dass der dig­i­tale Radioemp­fang im Erzge­birge auch nicht störungs­frei ver­läuft. Gerne würde das Radio seine Sendezeit auf 8 Stun­den ver­längern. Dass würde aber dop­pel­ten Per­son­alein­satz bedeuten, was mit dem derzeit­i­gen Per­son­al nicht schaff­bar ist und für weit­ere Per­son­al­stellen kein Geld da ist.

All diese Prob­leme zeigen, dass lokale Medi­en von vor Ort mehr Unter­stützung seit­ens Medi­en­anstal­ten und Poli­tik bedar­fen. Denn die Men­schen wollen auch Nachricht­en aus ihrer Gemeinde erfahren. Dazu bedarf es aber ein­er gut aus­ges­tat­teten lokalen Medi­en­land­schaft vor Ort.